| Erinnerungskultur & Geschichtspolitik [Teilprojekt D7 des SFB 434 an der JLU Gießen] |
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| Erinnerungskulturen im politischen Konflikt Geschichtspolitische Debatten im vereinten Deutschland [Zusammenfassung] |
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| Das Teilprojekt bearbeitet Fragestellungen des SFB mit einem genuin politikwissenschaftlichen Ansatz. Denn die "Aufarbeitung der Vergangenheit" ist auch eine Arena aktueller politisch-kultureller Anerkennungs- und Interessenkonflikte. Aus konflikttheoretischer Sicht tragen entsprechende Deutungskontroversen über die Vergangenheit als allgemein-öffentliche Diskurse zur Bildung, Aushandlung und Revision kollektiver und nationaler Identität bei. Dabei kommen in pluralistischen Gesellschaften disparate Erinnerungskulturen zur Geltung, die im Hinblick auf das Geschichtsbewußtsein von Generationen und Regionen (Ost/West) divergieren. Zwei exemplarische Deutungskonflikte im vereinten Deutschland werden untersucht: Die Neugestaltung der ehemaligen "Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald" und die Errichtung eines zentralen "Holocaust-Memorials" in Berlin. Zwei Konfliktebenen werden in einer Diskursanalyse näher durchleuchtet: Struktur und Dynamik der öffentlichen Deliberation durch die beteiligten Akteure und deren Überführung in Gesetzgebung und Verwaltungshandeln (Dezision). Auf dieser Grundlage soll das Teilprojekt eine "dichte Beschreibung" zweier bedeutsamer Fälle öffentlicher Kommemoration sowie einen Beitrag zur politikwissenschaftlichen Konzeptualisierung von Geschichtspolitik leisten und damit die Analyse öffentlicher Diskurse und die Wissenspolitologie methodisch-theoretisch befruchten. |
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